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Zwischen Blick und Selbst - Generative Essays über Macht, Begehren und stille Kontrolle

Diese Essays richten ihren Blick auf den weiblichen Körper als kulturell überformtem Ort – als Projektionsfläche für Begehren, Kontrolle, Urteil und Mythos. Nicht “die Frau” steht im Zentrum, sondern das, was aus ihr gemacht wird: durch Blicke, Narrative, symbolische Ordnungen. Was bedeutet es, betrachtet zu werden, bevor man sich selbst sieht? Diese Arbeiten spüren nach, wie tief sich Zuschreibungen in Körperhaltungen, Gesten und Selbstbilder einschreiben.

Und sie zeigen jene Momente, in denen aus dem Objekt ein Blick zurückkehrt.

Essays

Silent Rebellion

Zwischen Anpassung und Widerstand: Ihre Stille ist keine Schwäche, sondern eine Form von Souveränität.

Lolita

Zwischen Begehren und Infantilität – ein Essay über kulturelle Bilder weiblicher Sexualität und deren subtile Gewalt.

Salome

Die Figur als Chiffre männlicher Angst. Zwischen Obsession und Autonomie entsteht eine Präsenz, die sich der Deutung entzieht.

African Bride

Tradition, Haut, Blick – eine Auseinandersetzung mit kolonial codierter Weiblichkeit und der Ästhetisierung des Fremden.

Desire

Der weibliche Körper als Spiegel – zwischen Selbstbild und Fremderwartung. Eine Serie über die Sehnsucht, gesehen zu werden, ohne sich zu verlieren.

Der weibliche Körper ist nie neutral. Er ist stets auch Bedeutung, Zeichen, Projektionsfeld – lange bevor er sich äußern kann. Diese Essays bewegen sich entlang der Linien kultureller Zuschreibung. Sie zeigen keine “Frauen”, sondern Trägerinnen von Bildern: mit Bedeutung aufgeladen, widersprüchlich, komplex.

Der fotografische Blick bleibt nicht distanziert. Er verweilt, tastet, befragt – nicht um zu entlarven, sondern um zu zeigen, was sich der Festlegung entzieht. Schönheit erscheint hier nicht als Ideal, sondern als Spannungsfeld: fragil, überzeichnet, durchlässig. Sie lenkt nicht ab, sie führt hinein – in Mechanismen von Kontrolle, Scham, und leiser Revolte. Denn eine Frau, die sich zeigt, bleibt immer Denn eine Frau, die sich zeigt, bleibt verletzlich. Aber im Sichtbarwerden liegt auch eine Form von Macht – nicht laut, nicht aggressiv, sondern wach, bewusst, still.

Diese Essays nähern sich Weiblichkeit nicht als festgelegter Identität, sondern als Ort des Dazwischen: Zwischen Blick und Selbst, zwischen Erwartung und Erfahrung, zwischen Anpassung und Widerstand. Sie sprechen nicht über die Frau.

Sie lassen spüren, was es heißt, Frau zu sein – in einer Welt, die schaut.

´Joerg Alexander / Berlin / Mittwoch, 09.04.25  

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